Vor Kurzem hat mich meine Reise nach Kathmandu in Nepal geführt. Ich kam Mitten in der Nacht an. Die Straßen waren leer und verlassen, es war kalt und ungemütlich. Ich weiß noch wie ich dachte: “Ohje, wo bin ich da gelandet…”. Dennoch wollte ich der Stadt am nächsten Tag eine Chance geben – zum Glück.
Schon am nächsten Morgen während ich durch die Gassen lief, habe ich mich in die Stadt verliebt – wenn man das bei einer doch so dreckigen Stadt wie Kathmandu so nennen kann.
Kathmandu ist chaotisch, verrückt, geprägt vom geschäftigen Treiben der Straßenverkäufer, laut vom ständigen Hupen vorbeifahrender Autos und Motorräder sowie vom Lachen und Schnattern der Menschen, die sich zwischen den Autos und Kutschen durch die Gassen drängen. Es ist staubig und dreckig und stinkt nach Abgasen. Wie kann man diese Stadt also mögen? Genau deshalb.
Genau deshalb? Ja, richtig. Deshalb und natürlich auch wegen der offenen und willkommen heißenden Art der Nepalesen und der bunten Farben überall. Aber vor allem “genau deshalb”.
Denn genau dieses scheinbar keiner Ordnung gehorchende Gewusel, das bunte Treiben und das Durcheiander dieser Stadt, genau das macht diesen Ort so wahnsinnig lebendig, so pulsierend und echt.
Vielleicht ist das auch das, was die Sinnsuchenden hier eigentlich Finden: das Erlebnis sich lebendig zu fühlen, so in den Moment einzutauchen, dass man nicht an Gestern oder Morgen denkt, einfach nur zu genießen, wo man gerade ist und was man gerade tut.